Die Abstammung des Names Franciacorta ist sagenumwoben und geheimnisumwittert. Die anerkannteste Theorie erzählt die Geschichte von Cluniazenser- und Zisterzienserklöstern, die im 11. Jahrhundert von Cluny aus in die Franciacorta kamen. Dank der Trockenlegung und der Bewirtschaftung der Felder um den Iseosee wurden die Höfe zur Belohnung von den Zöllen befreit. Es handelte sich also um Francae Curtes, d. h. um steuerfreie Höfe. Aus Francae Curtes  wurde „Franzacurta“, der erstmals bereits 1277 in den Annalen der Gemeinde Brescia auftaucht. 

Über die Jahre wuchs die Rebfläche laufend an, sodass im napoleonischen Kataster von 1809 schon mehr als tausend Hektaren Land zur Herstellung von Wein verzeichnet waren. Die Verbreitung der Reben nahm weiter zu, bis die Weinproduktion den Bedarf der lokalen Bevölkerung übertraf und erste kommerzielle Aktivitäten aufgenommen wurden. Anfang der 1960er Jahre revolutionierte der junge Oenologe Franco Ziliani mit dem ersten Jahrgang von «Pinot di Franciacorta» die zufällige Schaumweinproduktion zur modernen, flaschenvergorenen Variante. Die Anerkennung als kontrollierte Herkunftsbezeichnung Franciacorta DOC erfolgte bereits 1967, bevor der Franciacorta als erster italienischer Schaumwein, vinifiziert  nach der klassischen Flaschengärung, das höchste Qualitätsstatut DOCG erhielt.

Das Anbaugebiet Franciacorta liegt am Südufer des Iseosees, zwischen der Stadt Brescia nördlich des Monte Orfano. Die Weinberge gruppieren sich auf mehreren Moräne-Hügeln, die in der Form einem grossen Amphitheater entsprechen. Der Ursprung dieser Landschaft führt  auf eine intensive Gletscheraktivität während der letzten Eiszeit zurück. Es handelt sich um sehr besondere Böden, reich an Sand und Schlick, im Allgemeinen arm an Ton, oft mit hoher Durchlässigkeit und von beträchtlicher Dicke – ideal, um Rebstöcke zu tiefer Verwurzelung zu zwingen und Komplexität in die Trauben zu bringen.

Das Klima ist gemässigt-kontinental, wird aber durch den See gemildert. Die warmen, sonnigen Tage fördern die Reifung, während die kühleren Nächte – insbesondere im Spätsommer – die entscheidende Säure und Frische in den Trauben bewahren, die für erstklassigen Schaumwein unerlässlich sind.

Es ist die Franciacorta-Methode, die auch heute noch die Qualität jeder einzelnen Flasche garantiert.

Strenge und gewissenhafte Regeln, um Weine von absoluter Qualität zu erhalten: ausschliessliche Verwendung von Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Blanc (vor Kurzem neu Erbamat), Ernte von Hand, natürliche Nachgärung in der Flasche und anschliessend langsame Reifung und Ausbau auf der Hefe von mindestens 18 Monaten, 30 Monate für den Jahrgangswein und 60 Monate für die Reserve-Weine.