Weinlexikon
Abgang | Letzter, im Mund verbleibender Geschmack eines Weines nach dem Schlucken: Je länger, desto besser. |
Alkoholgehalt |
Leicht: 8 — 11° Alkohol |
Ar. (Are) | Flächenmass für 100 m2; 1/100 Hektar |
Aroma | Geschmackseindruck, der sich beim Hinunterschlucken bemerkbar macht. |
Ausgewogen | Harmonisch. |
Auslese | Ein Qualitätswein mit Prädikat. Es dürfen ausschliesslich überreife Trauben verwendet werden. |
Auslesetyp | Ausdruck für Prädikatsweine von der Qualitätsstufe aufwärts. |
Beerenauslese | Edelsüsse Spezialität und neben Eiswein und Trockenbeerenauslese an der Spitze der Qualitätsweine. Beerenauslesen sind besonders Lagerfähig. |
Biologischer Säureabbau (BSA) | Umwandlung der sauren Apfelsäure in die mildere Milchsäure |
Bitter | Unangenehmer Nachgeschmack, der sich bei der Alterung eventuell abschwächt. |
Blumig | Wein mit feinem, zartem Duft. Der Duft der leichtflüchtigen Bestandteile des Weins. |
Botrytis | Edelfäule: Erwünschtes Auftreten des Grauschimmelpilzes, besonders bei Trauben zur Herstellung von süssen Weinen. |
Brut | Herb; Sehr trockener Schaumwein, tatsächlich sind bis 15 g/l Zucker erlaubt. |
Bukett oder Bouquet | Gesamtheit der Geruchsstoffe. |
Chambrieren | Den Wein auf Trinktemperatur bringen. |
Charakter | Summe aller positiven oder negativen Geruchs- und Geschmackseigenschaften; stellt das deutlich erkennbare Bild eines Weines dar. |
Cuvée |
französisch
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Degustation | Fachprobe. Sie erfolgte schon zu den Zeiten der Römer nach den drei Hauptkriterien color (Farbe), oder (Geruch) und sapor (Geschmack). |
Dekantieren | Umfüllen des Weins in eine Karaffe. |
Demi-doux |
Halbtrocken (bei Schaumweinen). Siehe: Demi-sec |
Demi-sec |
Halbtrocken (bei Schaumweinen). Siehe: Demi-doux |
Depot | Ausgefällte Gerbstoffe, die sich in älteren Rotweinen absetzen. |
Dessertweine | Sehr süsse Weine. Bei verschiedenen Dessertweinen z.B. Marsala, Portwein usw. wird durch Zugabe von Alkohol (Spriten) die Gärung gestoppt. |
Doux | Süss (bei Schaumweinen) |
Durchgegoren | Wein ohne Restzucker, staubtrocken. |
Edel | Prädikat zur Charakterisierung eines Spitzenweines, das leider viel zu oft gebraucht wird. |
Edelsüss | Sehr süss, leicht sirupartig, mehr oder weniger alkoholreich. |
Eiswein | Eiswein wird bei strengem Frost gelesen und gekeltert. Dabei muss der Eiswein mindestens den Mostgewichtsanforderungen einer Beerenauslese genügen. |
Elegant | Ausdruck für einen besonders harmonisch abgestimmten Wein von verfeinerter Qualität. |
Erdig | Charakterisiert Bodengeschmack. |
Extra sec | Sehr trocken (bei Schaumweinen). |
Extrakt | Summe der Substanzen, die gelöst im Wein vorkommen und beim Verdampfen zurückbleiben, wie Restzucker, nichtflüchtige Säuren, Farb- und Gerbstoffe, Stickstoffverbindungen, Mineralstoffe und die höheren Alkohole (z.B. Glyzerin. Der Gehalt dieser Substanzen bestimmt, ob der Wein als extraktreich (vollmundig, voll, körperreich) oder als Extraktarm (dünn, flach, kurz) erscheint. Je höher der Extraktgehalt, desto gehaltvoller, vollmundiger und körperreicher ist der Wein. Da die Hauptbestandteile dieser Extraktstoffe der im Wein verbliebene Restzucker und die Säuren sind, ist der zucker- und säurefreie Extrakt — also die Summe der nach Abzug des Restzuckers und der nichtflüchtigen Säuren verbleibenden Extraktreste — eine noch bessere Vergleichsmöglichkeit, um die innere Qualität des Weines beurteilen zu können. |
Extraktgehalt |
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Federweisser |
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Fein | Umfassender Ausdruck für eine höhere Qualität. Die Inhaltstoffe sind in qualitativer und quantitativer Hinsicht optimal entwickelt. |
Fest | Bezeichnung für einen gut ausgewogenen Säuregehalt des Weines. |
Feurig | Meist auf Rotweine bezogene Bezeichnung für einen gut, kräftig schmeckenden Wein mit höherem Alkoholgehalt. |
Finesse | Edel, anmutig, delikat. |
Flach | Nichtssagend, ohne Geschmack. Es fehlt meist ein entsprechender Säuregehalt. |
Fleischig | Schwere und reiche Qualität, Gewissermassen ein Wein zum Beissen. |
Frei im Geschmack | Besitzt harmonische Qualitäten, die gut wahrnehmbar sind. |
Fruchtig | Geschmack nach frischen Trauben oder anderen Früchten. |
Gärung | Zersetzung organischer Verbindungen unter dem Einfluss von Enzymen. Durch die Einwirkung der Hefe und ihrer Enzyme wird der Traubenmost in Äthylalkohol und Kohlensäure aufgespaltet. Ein Oechslegrad ergibt rund 0,13 g/l Alkohol. |
Gebrochen | Trüber Wein, der durch Alterung und Luft gelblich oder bräunlich wird. |
Gefällig | Wein ohne besondere Eigenschaften. |
Gehaltvoll | Reich an Inhaltstoffen; siehe auch unter Extrakt. |
Geschmeidig | Angenehmer, glatter, harmonischer Wein mit einem wohlausgewogenen Säure- und Alkoholgehalt. |
Gewürztraminer | Aromatischer Weisswein. |
Glyzerin | Wichtiger Bestandteil des Weines. Ist für den Körper im Wein mitverantwortlich. Optisch im Glas an den “Kirchenfenstern” erkennbar. Weine mit viel Glyzerin schmecken etwas süss. |
Goudron | Französisches Wort für Teer. Man kennzeichnet damit ein eigenartiges, vielschichtiges, etwas an Teer erinnerndes Bukett bei ganz bestimmten Weinen (z.B. Barolo, Barbaresco etc. |
Grün | Sagt man von einem sehr jungen Wein mit noch zu viel Säure, weil die Trauben nicht genügend reif waren. |
Halbtrocken | Halbtrockener Wein darf maximal 18 g/l unvergorenen Zucker enthalten. |
Hektar | Flächenmass: 10’000 m2/ 100 Ar (Aren) |
Hektoliter | 100 Liter |
Kabinett | Die Reihenfolge der Qualitätsweine mit Prädikat beginnt mit dem Kabinett. Ein Kabinettwein ist daher meist ein recht leichter Wein. |
Kelter | Presse zum Ausdrücken des Saftes aus der Traubenbeere. Der Most läuft dabei je nach Pressdruck mehr oder weniger vollständig aus der Maische ab; zurück bleibt der Trester. |
Klon | Von einer nach bestimmten Attributen ausgewählten Mutterpflanze vermehrte Spielart einer Rebsorte. |
Kork | Natürlicher und wohl bester Verschluss für hochwertige Weine. Auf Grund der weltweit hohen Weinproduktion treten Qualitätsprobleme auf. |
Körper | Gesamtheit des Alkohols und des Extraktes eines Weines. |
Leicht | Wein mit niedrigem Alkoholgehalt. |
Lieblich | Wein mit süsser Geschmacksrichtung mit über 18 g/l Restsüsse. |
Maische | Gemahlene, zerquetschte Trauben vor der Kelterung. 100 Liter Maische ergeben im Durchschnitt 75 Liter Wein. |
Maischegärung | Unumgänglich für Rotweine. Hierbei werden die Farbpigmente aus der Traubenhaut gelöst. |
Malolaktische Gärung |
Siehe “Biologischer Säureabbau ( BSA )” |
Mineralisch | Mineralischer Geschmack des Weines. |
Most | Zuckerreicher Saft, der durch An- und Abpressen der Trauben freigesetzt wird. Der Zuckergehalt im Most (Mostgewicht) ist massgeblich für die Einteilung der Prädikate beim Wein. |
Oechsle | Masseinheit für die physikalische Dichte des Mostes, von der auf dessen Zuckergehalt geschlossen werden kann. |
Oenologie | Die Wissenschaft vom Wein. griechisch:oinos = Weinundlogos = Wissenschaft |
Pappig | Süsser, ausdruckloser Wein mit wenig Säure. |
Reblaus | Rebschädling, der im vorigen Jahrhundert im europäischen Weinanbau zu dramatischen Verwüstungen geführt hat. Der Schaden, den die Reblaus anrichtet, beruht darauf, dass sie die Wurzeln anbohrt und der Rebe so die Nährstoffe entzieht. |
Säure | Wichtiger Bestandteil des Weines. Im Zusammenspiel von Säure. Süsse und Extrakt liegt das Geheimnis grosser Weine. Die häufigsten Säuren sind Weinsäure und Apfelsäure. |
Schwefel | Konservierungsmittel. In den meisten Ländern bis 50 mg/l deklarationsfrei. 50 bis 120 mg/l sind zu deklarieren. |
Schwefeln | Bereits im Altertum verwendete Schutzmassnahme bei der Weinherstellung. Heute im Qualitätsweinbau durch bessere Verarbeitungsmethoden und grösseres Wissen in deutlich geringerem Masse im Einsatz. Schützt vor Oxidation und wirkt keimhemmend. |
Schweflige Säure | Die meist angewendete 5%ige schweflige Säure für die Weinbehandlung. Schweflige Säure muss stets auf ihre Konzentration überprüft werden. Diese nimmt mit zunehmender Lagerung stetig ab. Die Konzentration kann leicht mit der Oechsle Waage gemessen werden. 27,5° Oe entsprechen einer 5 %igen schwefligen Säure. |
Spätlese | Prädikat zwischen Kabinett und Auslese. |
Spiel | Nuancenreicher Wein hat Spiel. |
Stahltank | Seit den 50er Jahren wurde das traditionelle Holzfass zunehmend durch Stahltanks oder Edelstahlbehälter verdrängt. Ihre Hauptvorteile: Einfachere Reinigung und die damit verbundene Hygiene. Zudem lassen sich verschiedene Weinarten nacheinander im selben Behälter einlagern, was beim Holzfass nicht möglich ist. |
Tannin | Gerbsäure; besonders in Rotweinen vorhandene Säure, geschmacklich bitter und auf der Zunge pelzend, mit den Jahren jedoch mürbe werdend, den Wein gut konservierend, ihm Fülle und Komplexität verleihend. |
Trester | In der Kelter verbleibender Pressrückstand bestehend aus Schalen, Kernen und Stielen der Trauben. Wird zur Düngung eingesetzt, aber meistens destilliert zu Grappa und Marc. |
Trocken | Mehr oder minder durchgegorener Wein, Es gelten Weine mit bis zu 9g Zucker als trocken. |
Trockenbeerenauslese | Das höchste Prädikat unter den Qualitätsweinen. Trockenbeerenauslesen werden aus ausgesuchten und ausgetrockneten Trauben gekeltert. |
Ungarn | Ungarn gehört zu den grössten Weinproduzenten Europas. 1997 wurde ungarischer Wein auf 110.000 Hektar angebaut. Zwischen 3,5 und 4,5 Millionen Hektoliter Wein werden jährlich hergestellt – ca. 25 Prozent davon gehen in den Export. |
Urban | Schutzpatron der Winzer, benannt nach dem römischen Papst Urban I. (222–230). |
Verschnitt | Das Mischen verschiedener Rebsorten. |
Vinifikation | Weinbereitung; Kelterung und Vergärung des Mostes. |
Weinstein | Kaliumsalz, Ausfällung der Weinsäure, kann bereits während der Gärung auftreten, aber auch später in Form von kleinen, weissen Kristallen auf dem Flaschenboden; Beeinträchtigt nicht den Geschmack. |
Würzig | Wein mit spezifischem Traubenaroma, vor allem aus Muskat-Trauben. |
Zapfen | Muffton, der auf Pilzbefall des Korkens zurückzuführen ist. Sehr heimtückisch sind versteckte, nur schwach wahrnehmbare Korktöne; das Bouquet wirkt dann stumpf, der Wein bricht am Schluss bitter und trocken ab. Zapfen ist in der Schweiz ein üblicher Begriff für den Verschluss der Weinflasche. |